2019 reisten wir mit der ganzen Familie nach Norwegen, damals noch ohne Wohnmobil. Am Ferienhaus angekommen, begrüßte uns eine total zutrauliche, etwas dickliche, aber absolut entzückende Katze. Mit großem Vergnügen machte sich diese über die Reste unseres Reiseproviants her.

In den kommenden Stunden und Tagen tauchte die Katze immer wieder bei uns auf und erhielt irgendwann den nicht ganz so originellen Namen „Musch Musch“.

Weiterlesen: Wie Baby zu uns kam

Musch Musch besuchte uns täglich und holte sich ihre Ration fangfrischen Fisch ab. Noch viel wichtiger war ihr aber augenscheinlich unsere Nähe und die Streicheleinheiten. Im gesamten Berrefjord, dort waren wir, war voller wildlebender Katzen, die sich oft lautstark stritten.

Am Abend des 14. Mai erschien Musch Musch wieder auf unserer Terrasse. Dieses mal jedoch nicht mit einem freudigen Miauen, sondern ängstlich und verstört. Verfolgt wurde sie von einem ausgewachsenen Kater.

Musch Musch war am Hinterteil blutverschmiert und extrem angespannt.

Kurze Zeit später, gebar sie ein kleines Kätzchen, dass sie vorsichtig in unsere Obhut schob. Im Nachhinein können wir nur vermuten, dass der Kater die anderen Kätzchen kurz nach der Geburt tötete.

Für uns war klar, dass wir sowohl dem Babykätzchen, als auch Musch Musch eine vorübergehende Bleibe anbieten mussten. Ein alter Karton diente in der Not als provisorische Wochenstation.

Musch Musch vertraute uns von Tag 1 an und wir durften ihr Baby problemlos „untersuchen“. Die Kleine trank und wirkte auch sonst agil und gesund.

Am kommenden Tag wollten wir Musch Musch und das Kätzchen von einem einheimischen Tierarzt untersuchen lassen. Dieser war jedoch mehr an einer angeblichen Prämie interessiert, die er für das Töten von wilden Katzen bekommen würde.

Unser Problem war, dass wir nur noch 2 Tage bis zur Abreise hatten und Musch Musch unmöglich mit dem Baby hätten aussetzen können.

Also entschlossen wir uns, nach Rücksprache mit unserer heimischen Tierärztin, Mama und Kind mit nach Hause zu nehmen. Wir kauften eine Transportbox und begangen die Reise mit ungewissen Ausgang.

Musch Musch bewies sich auf der gesamten Fahrt, inklusive Fähre, als Bärenmama und behütete die Kleine vorbildlich. Nach 11 Stunden zuhause angekommen, zeigte sich, dass alles gut gegangen war.

Musch Musch tat, als wenn sie nie woanders gelebt hätte und zog den kleinen Wildfang ohne weitere Komplikationen auf. Eine ärztliche Untersuchung zeigte, dass Beide wohl auf waren.

Baby wuchs und gedeihte und wurde ihren Namen bis heute nicht mehr los.

Im Dezember 2022 mussten wir uns leider von der geliebten Musch Musch verabschieden. Nach kurzer aber schwerer Krankheit ging unsere Maus über den Regenbogen und war bis dahin ein absoluter Goldschatz.

Wir werden Musch Musch nie vergessen und sind ihr für jede Stunde dankbar.

Ihr Geschenk an uns, die Baby, reist bis heute mit uns durch die Gegend und somit wird auch immer ein Stück Musch Musch bei uns sein.